Astrologie – eine kleine Einführung

Einen umfassenden Überblick über die Astrologie in einem Blogartikel zu geben, ist eigentlich unmöglich – das Thema ist einfach zu groß. Trotzdem möchte ich dir hier eine kleine Einführung geben. Und wenn dich das Thema interessiert, findest du am Ende eine Liste mit empfehlenswerter Einsteigerliteratur. Außerdem wird es demnächst auch einen Einführungskurs in Astrologie geben.

Legen wir los!

Ich möchte mit ein paar grundlegenden Prinzipien der Astrologie beginnen. Ein Geburtshoroskop besteht nämlich aus weit mehr als nur deinem Sonnenzeichen. Das Sonnenzeichen ist das Tierkreiszeichen, in dem die Sonne zum Zeitpunkt deiner Geburt stand. Wenn dich jemand fragt: „Was ist dein Sternzeichen?“, dann antwortest du mit deinem Sonnenzeichen, zum Beispiel: „Ich bin Stier“ oder „Ich bin Krebs“.

Wenn du dich schon ein wenig auskennst, fügst du vielleicht noch hinzu: „Mein Aszendent ist Waage“ . Aber das ist nur der Anfang.

Es gibt auch ein Mondzeichen, ein Merkurzeichen, ein Venuszeichen – und so weiter. Insgesamt arbeiten die meisten Astrolog*innen mit den zehn klassischen Planetenpositionen. Darüber hinaus gibt es noch weitere Himmelskörper und Asteroiden, die einige ebenfalls in ihre Deutung einbeziehen – was aber schnell ziemlich komplex und unübersichtlich werden kann, weil sehr viele Informationen zusammenkommen.

Planeten und Sternzeichen

Ich arbeite mit zehn Planeten – und das funktioniert sehr gut. Die Planeten, mit denen ich arbeite, sind: Sonne, Mond, Merkur, Venus, Mars, Jupiter, Saturn, Uranus, Neptun und Pluto.

Jeder dieser Planeten steht für einen bestimmten energetischen Aspekt deiner Psyche. Sie zeigen, welcher Teil deiner Persönlichkeit aktiv ist oder leicht getriggert werden kann.

Zum Beispiel steht Mars für deinen Willen, deine Durchsetzungskraft, Vitalität, sexuelle Energie und auch dafür, wie du mit Wut umgehst .

Je nachdem, in welchem Tierkreiszeichen Mars in deinem Geburtshoroskop steht, bekommt diese Energie eine bestimmte „Färbung“ – also eine individuelle Art, wie du sie ausdrückst und lebst. DDie Tierkreiszeichen zeigen, wie sich die Energie eines Planeten ausdrückt – und was sie motiviert.

Bleiben wir beim Beispiel Mars:
Stell dir vor, dein Mars steht im Krebs. Der Krebs ist ein Zeichen, das mit Familie, Zuhause, Vergangenheit und emotionaler Verbundenheit zu tun hat. Es ist sehr sensibel, empathisch und mitfühlend.

Wenn nun deine Willenskraft, dein Kampfgeist und deine Fähigkeit, für dich selbst einzustehen, diese Krebs-Färbung bekommt, könnte sich das auf verschiedene Weisen zeigen:

– Du stehst für deine Familie ein, kämpfst für deine Kinder,-oder für Menschen oder Tiere, die sich selbst nicht wehren können.
– Du zeigst deine Wut vor allem in deinem Zuhause oder gegenüber engen Bezugspersonen.
– Du verteidigst leidenschaftlich dein Recht zu fühlen.
– es fällt dir sehr schwer Wut auszudrücken,da du niemandem weh tun möchtest, oder weil du sobald Wut hochkommt in Tränen ausbrichst.

Wie sich ein Planet in einem Zeichen konkret zeigt, hängt stark von dem Rest des Horoskopes ab, -andere faktoren können Tendenzen verstärken, abmildern oder auch noch eine ganz neue Note dazufügen. Ausserdem spielt dein Bewusstsein und deine emotionale Reife eine grosse Rolle.Mit zunehmendem Bewusstesein wirst du die Archtypen deines Horoskopcharts sehr viel bewusster ,harmonischer und reifer ausdrücken können.

„Die Astrologie bietet uns ein äußerst nützliches und verlässliches Werkzeug, um die menschliche Natur zu verstehen – ebenso wie die Essenz spezifischer zwischenmenschlicher Dynamiken zu erkennen.“
Stephen Arroyo

Astrologische Häuser– die Lebensbereiche im Horoskop

Neben den Planeten und Zeichen gibt es in der Astrologie noch eine weitere wichtige Ebene: die Häuser. Es gibt zwölf astrologische Häuser, beginnend mit dem ersten Haus, das am Aszendenten ansetzt.

Die Häuser stehen jeweils für bestimmte Lebensbereiche – wie zum Beispiel Partnerschaft, Beruf, Zuhause, Finanzen, Alltag, und viele mehr.
Sie zeigen wo sich die Energie eines „Sternzeichen-gefärbten“ Planeten am deutlichsten ausdrückt – also in welchem Lebensbereich diese Kraft am sichtbarsten wird.

Kehren wir zurück zu unserem Beispiel: Mars im Krebs – und stellen wir uns vor, dieser Mars steht im 3. Haus.
Das dritte Haus hat mit Kommunikation in all ihren Formen zu tun: sprechen, zuhören, schreiben, Social Media, Internet, Sprachen lernen, sich ausdrücken und die eigene Stimme finden.
Außerdem ist es verbunden mit Geschwistern, der Schulzeit, Kurzreisen und der unmittelbaren Umgebung.

Ein Mars im Krebs im 3. Haus könnte also z. B. auf folgende Weise in Erscheinung treten:
– Er setzt sich mit Worten für sich selbst und seine Familie ein.
– Vielleicht schreibt er einen scharfen Brief an die Schule, wenn er das Gefühl hat, das eigene Kind wird ungerecht behandelt – oder erscheint persönlich beim Direktor, um ein Gespräch zu fordern.
– Es könnte auch zu intensivem Konkurrenzverhalten oder Kämpfen mit Geschwistern oder anderen engen Verwandten kommen.

Die Möglichkeiten sind vielfältig – je nach Bewusstseinsreife, den Aspekten, die dieser Mars im Horoskop bildet, und natürlich auch abhängig vom Gesamtbild des Charts.

In einem eher feurigen, extrovertierten Horoskop wird sich dieser Mars anders zeigen als in einem stilleren, introvertierten Horoskop.
Doch die zugrundeliegenden Archetypen sind immer erkennbar – egal, wie sie konkret gelebt werden.

zodiac wheel


Der Aszendent

Der Aszendent ist das Zeichen, das zum Zeitpunkt deiner Geburt am östlichen Horizont aufsteigt – also „aufgeht“. Auch alle Häuseranfänge (sogenannte Häuserspitzen) richten sich nach diesem genauen Moment. Deshalb ist es so wichtig, deine Geburtszeit möglichst exakt zu kennen – je genauer, desto besser.

Der Aszendent beschreibt deinen Stil, die Art, wie du dich der Welt zeigst, und welchen ersten Eindruck du auf andere machst. Häufig zeigt sich der Aszendent auch im äußeren Erscheinungsbild.

In der astrologischen Literatur wird er manchmal als „Maske“ bezeichnet – das stimmt auch, aber nicht im Sinne von etwas, das dich versteckt oder unecht macht. Der Aszendent ist ein wesentlicher Teil deiner Persönlichkeit – quasi dein „Fahrzeug“, mit dem du dich durch die Welt bewegst.Er zeigt auch was dich motiviert und in Aktion bringt. Er hilft dir, dich in der Welt zurechtzufinden, dich auszudrücken und mit deiner Umgebung in Kontakt zu treten.

Aspekte

Zum Schluss noch ein letzter wichtiger Punkt: Die Aspekte.

Planeten können in deinem Geburtshoroskop Beziehungen zueinander eingehen – sogenannte Aspekte.
Diese entstehen durch bestimmte Winkel, die Planeten zueinander bilden. Es gibt dabei sowohl harmonische (weiche) als auch herausfordernde (spannungsreiche) Aspekte.

Vereinfacht gesagt geht es bei Aspekten darum, wie gut oder schwierig die beteiligten Kräfte miteinander kooperieren.
Damit du dich im Fluss und innerlich im Einklang fühlst, müssen diese Planeten lernen, zusammenzuarbeiten. Manchmal gelingt das ganz natürlich – manchmal braucht es Bewusstheit, Reibung und Entwicklung, damit diese Energien sich konstruktiv verbinden.

Wie leicht oder herausfordernd diese Zusammenarbeit ist, hängt sowohl von den betroffenen Planeten als auch vom Winkel (Aspekt) zwischen ihnen ab.


Zusammengefasst besteht ein Geburtshoroskop aus:

  • 10 Planeten: Sonne, Mond, Merkur, Venus, Mars, Jupiter, Saturn, Uranus, Neptun und Pluto

  • Jedem dieser Planeten, der in einem der 12 Tierkreiszeichen steht: Widder, Stier, Zwillinge usw.

  • Dem Aszendenten, der bestimmt, wo das 1. Haus beginnt

  • 12 Häusern, die jeweils einen bestimmten Lebensbereich repräsentieren

  • Den Achsenpunkten MC, IC und DC, die den Beginn der Häuser 10 (MC), 4 (IC) und 7 (DC) markieren – auch sie haben eine besondere Bedeutung

  • Und schließlich den Aspekten – also den Winkelbeziehungen zwischen den Planeten –, die entweder harmonisch (weich) oder herausfordernd (spannend) sein können

  • All diese Elemente zusammen ergeben das ganz persönliche astrologische Gesamtbild – deine innere Landkarte.

Wie du siehst, ist das Ganze ziemlich komplex – und vor allem sehr individuell

Die Kunst der Astrologie besteht darin, all diese Details zu ordnen, Prioritäten zu setzen und daraus ein übersichtliches Gesamtbild zu erschaffen. Erst dann werden die einzelnen Bausteine in ihrer Bedeutung und in ihrem Zusammenspiel gedeutet.

Und genau darin unterscheidet sich eine astrologische Beratung von einer Computerauswertung:
Ein Computer kann dir zwar sagen, was z. B. ein Planet in einem bestimmten Zeichen oder Haus bedeutet – aber was es heißt, wenn alles gleichzeitig zusammenwirkt, überfordert meist jede Software. Du bekommst eine Fülle an Einzelinformationen, aber oft keinen roten Faden – und viele Menschen sind danach eher verwirrt .

Eine erfahrener Astrolog*in erkennt, was wirklich zentral ist:
Was sagt etwas Wesentliches über dich aus, was ist eher eine Ergänzung? Sobald diese Priorisierung klar ist, zeigt sich ein roter Faden:
Wer bist du wirklich? Was brauchst du? Wo liegt dein Potenzial – und wie kannst du es entfalten?
Was sind deine übergeordneten Ziele, deine langfristigen Themen und deine persönlichen Entwicklungsschritte? All das wird im Horoskop sichtbar.


Einige Gedanken zu Horoskopen in Zeitschriften…

Meiner Meinung nach macht es wenig Sinn, monatliche oder jährliche Horoskope allein nach dem Sonnenzeichen zu erstellen – so unterhaltsam das auch sein mag. Jetzt, wo du weißt, dass du viel mehr bist als nur dein Sonnenzeichen, kannst du auch verstehen, warum das nicht wirklich passt.

Es würde nämlich bedeuten, dass ein Zwölftel der Menschheit gleichzeitig dieselben Themen durchlebt – und so ist es ja nicht.

Manchmal wünsche ich mir, solche Zeitschriftenhoroskope gäbe es nicht, weil sie der Astrologie oft ein falsches oder oberflächliches Bild geben. Dabei ist Astrologie eine Wissenschaft, die auf Jahrtausende langer Erfahrung und Beobachtung beruht – ihre Wurzeln reichen bis ins 3. Jahrtausend vor Christus zurück.

Gleizietig machen diese Art von Horoskopenaber auch viele Menschen darauf aufmerksam, dass es Astrologie gibt – und manche werden neugierig, sich intensiver damit zu beschäftigen. Deshalb ist es am Ende vielleicht doch wieder gut so.


Astrologie studieren

Wie du dir vorstellen kannst, dauert es eine Weile, bis man Astrologie so gut gelernt hat, dass man bereit ist, professionelle Sitzungen zu geben. Natürlich wirst du, sobald du angefangen hast, zunächst die Horoskope von Menschen in deinem Umfeld anschauen und bestimmte Aspekte erkennen und benennen können.

Doch es braucht Zeit, um wirklich die dahinterliegenden Archetypen zu verstehen und zu lernen, Prioritäten zu setzen – damit du ein Gesamtbild bekommst und tatsächlich wirklich hilfreiche Informationen geben kannst.

Bei mir hat das mehr als 10 Jahre gedauert, bis ich meine erste professionelle Horoskop-Beratung gemacht habe. Ich habe Astrologie lange Zeit eher als Hobby betrachtet. Irgendwann, nachdem ich viele Horoskope von Freunden und Familie studiert hatte, habe ich begonnen, den roten Faden in einem Horoskop zu erkennen – das war ein richtig spannender Moment und hat mir das Selbstvertrauen gegeben, mit Sitzungen zu starten.


Astrologische Archetypen

Astrologie basiert auf Archetypen, und das Wichtigste zuerst: Kein Mensch repräsentiert einen reinen Archetyp. Wir sind immer eine Mischung aus verschiedenen Archetypen, auch wenn manchmal ein Archetyp in deiner Persönlichkeit besonders stark hervortritt. Jeder Archetyp hat außerdem eine Schattenseite und eine reife, helle Seite – welche Seite du mehr ausdrückst und lebst , hängt von deinem Bewusstseins- und Reifegrad ab.

Jeder Archetyp wird durch einen Planeten, ein Tierkreiszeichen und ein Haus dargestellt.

Nehmen wir zum Beispiel den Planeten Mars. Als Archetyp ist Mars der Krieger. In moderneren Bildern wäre das vielleicht ein Wettkampfathlet oder ein Soldat.

Der Planet Mars steht für Selbstbehauptung, feurige, kämpferische Energie, Vitalität, Motivation, Sexualität und Wut.

Das zugehörige Sternzeichen ist Widder. Widder hat eine feurige Energie, ist direkt, schnell, ungeduldig, impulsiv, manchmal leicht reizbar und liebt den Wettbewerb. Er führt gern und lässt sich ungern etwas sagen.

Die Schattenseite des Widders wäre der grobe Mensch, der die Bedürfnisse anderer ignoriert, Raum einnimmt, sich aufdrängt und anderen seine unerwünschten Umstände aufzwingt. Er wirkt einschüchternd, ist ständig wütend, unhöflich und befindet sich meistens im Kampfmodus. Interessanterweise ist die Schattenseite auch der Feigling, der sich nicht traut, das Richtige zu sagen oder zu tun – der Kriegergeist, der sich ins Gegenteil verkehrt.

Die reife Seite des Widders ist der Krieger, der für das Gute, für Wahrheit und für diejenigen kämpft, die sich selbst nicht wehren können. Er ist mutig, stark und setzt seine Wut sinnvoll ein. Ein gutes Beispiel dafür ist Jesus, der wütend die Tische der Geldwechsler umwarf. Er kann für sich selbst einstehen, gesunde Grenzen setzen, Abenteuer wagen und unabhängig sein.

Das zu dieser Triade gehörige Haus wäre das erste Haus, das mit dem Aszendenten beginnt. Im ersten Haus gehts du, auf deine Art, hinaus in die Welt. Es zeigt Grundimpulse,was dich motiviert, wie du sichtbar wirst, deine Energie, die von anderen direkt als erstes,selbst ohne dich zu kennen, wahrgenommen wird. Es zeigt , wie du die Welt wahrnimmst, auch wie du dich zeigst. Auch Führungsqualitäten werden hier sichtbar.


golden star - Mascha Heinrich


Zum Abschluss…

So kann jeder Planet in seiner archetypischen Natur gesehen und im Kontext deines Geburtshoroskops interpretiert werden.

Wenn du die astrologischen Archetypen gut verstehst, ist das ein großer Schritt, um ein Horoskop lesen zu können. Diese Archetypen werden auch Teil meines Online-Kurses sein – eine Einführung in die Astrologie, an der ich gerade arbeite.

Wenn du jetzt schon neugierig bist und mehr lernen möchtest, schau gern in meinen Blog zum Thema astrologische Elemente vorbei !


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